Ist die politische Klasse erschopft? Hat die Wirtschaft Anspruch auf Vertrauen? Schulden Schriftsteller politisches Engagement? Wofur braucht es die Kirche? Wieviel Multikulturalitat vertragt eine moderne Gesellschaft? Wo sind die Grenzen des Rechts? Was ist der Preis der Gerechtigkeit? Wo ist Heimat? Oft haben aktuelle Konflikte die Fragen provoziert: der Konflikt um Kruzifix und Kopftuch in der Schule, die Forschung mit Stammzellen und Embryonen, die Gefahrdung der Menschenwurde im Kampf gegen Verbrechen und Terrorismus. Andere Fragen nehmen ihren Ausgang bei literarischen und biblischen Texten: bei Gedichten von Heinrich Heine, Romanen von Hans Fallada, Imre Kertesz, Pat Barker und Jeffrey Eugenides, der Geschichte von Jakobs Kampf am Jabbok, dem Bericht uber Pfingsten. In der Beschaftigung mit den Fragen vergewissert sich Bernhard Schlink seines Standorts. Weil er es zugleich als Schriftsteller und als Jurist tut, schreibt er uber Recht und Gerechtigkeit nicht abstrakt juristisch und bleibt Erzahler, auch wenn es um Politik, Wirtschaft, Literatur und Kirche geht. Die Texte sind erfrischend klar, anschaulich und lebendig.